Der Star ist die Mannschaft, sagt eine populäre Fußballweisheit. Übertragen auf das Hürten-Museum in Bad Münstereifel müsste es heißen: Der Star ist das Haus. Und das hat es in der Tat in sich. Dabei erfuhr es nicht immer die Wertschätzung, die es heute genießt. 1941 hat die Stadt Münstereifel es erworben. Damals herrschte Krieg, und Wohnraum war knapp. Das Haus wurde „überbelegt“ und nach Kriegsende bewohnten es „sozial schwache“ Mieter. „Abriss!“ lautete demnach 1959 der Vorschlag, gegen den sich der damalige Landeskonservator Paul Schotes mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln wehrte – und sich letztlich durchsetzte. 1960 begann man mit der Restaurierung und Erforschung des Gebäudes. Mittels der Dendrochronologie untersuchte man die Jahresringe der im Haus verbauten Balken, und diese Methode förderte ein sensationelles Ergebnis zu Tage: Das Holz, aus dem die Balken gebeilt worden waren, wurde im Frühjahr 1167 gefällt! Erbaut hat man es als Wohnhaus für einen der Geistlichen am Stift St. Chrysanthus und Daria. Der Grundriss hat in der östlichen Hälfte für Keller, Erd- und Obergeschoss jeweils drei kleinere Räume, während in der westlichen Hälfte jeweils ein einziger Raum zu finden ist. Der im 1. Obergeschoss wird als Festsaal angesprochen, was darauf hindeutet, dass das Haus von einem Würdenträger des Stifts bewohnt wurde. Mit dem Romanischen Haus besitzt Bad Münstereifel ein Kleinod, dessen 850. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Den Auftakt macht eine Veranstaltung am 21. Mai und danach geht es mit einem bunten Reigen munter weiter.
Von Harald Bongart