Werther Tor in der Nordmauer, Stadtmauer Bad Münstereifel

Autor: Heinz Zanger

Stichworte:

  • 1471 noch als „ Werder portzen“ nach gleichnamigem, angrenzenden Quartier benannt;
  • typische Jülicher Bauart für einen Torturm mit rechteckigem Kernturm (Durchfahrt) und flankierenden Halbschalentürmen;
  • durch mehrere Erftüberschwemmungen, Erdbeben, Krieg und Brände zerstört und wiederhergestellt diente der Jülicher Herrschaft gegenüber dem Territorium von „Kurköln“ als gesicherter Zugang in die „Talfeste“ Münstereifel und ins Erfttal,
  • der obere Torbereich beherbergt heute ein naturkundliches Museum.

 

Werther Tor, Bauaufnahme mit Anmerkungen von 1908
Werther Tor, Bauaufnahme mit Anmerkungen von 1908
  1. Werther Tor,
  2. Stadtseite,
  3. Feldseite,
  4. Maßwerkfries,
  5. Abwurfschächte innerhalb des Maßwerksfrieses,
  6. „Jülicher Halbschalen- Türme“ als feldseitige  Flankensicherung des Torturmes,
  7. (Rot) Mauerabbruchkanten der ursprünglich bis zum Fries hoch geführten Flankentürme,
  8. (Rot) „Scheitelwülste“ an beiden Torbögen lassen eine Datierung auf das zweite Viertel des 14. Jh. zu,
  9. am Außentor befinden sich keine Hinweise (z. B. Rollenschlitze oder Zugbrückenblende), die auf das Vorhandensein einer Zugbrücke schließen lassen,
  10. Führungsnut des Fallgitters,
  11. Schnitt durch die Abwurfschächte,
  12. Turmgrundrisse,
  13. Schnitt durch die Torachse des Turmes,
  14. (Rot) Gewölbeüberdeckung der Durchfahrt,
  15. Flachdecke zur Ermöglichung der Toröffnung,
  16. spätere Standsicherung des Torturmes durch Stützpfeiler,
  17. Konsolsteine über dem stadtseitigen Torbogen weisen entweder auf einen hölzernen Wehrgang oder ein ursprünglich vorhandenes „Überzimmer“ hin.

 

Schematische Darstellung eines Abwurferkers zur Abwehr von stürmenden Belagerern mit Hilfe z. B. von Steinen
Schematische Darstellung eines Abwurferkers zur Abwehr von stürmenden Belagerern mit Hilfe z. B. von Steinen
  1. Ansicht von der Feldseite,
  2. Schnitt durch den Erker,
  3. Abwurfrichtung zum Fuß der Stadtmauer,
  4. Foto eines Abwurferkers am Werther Tor
Werther Tor, Rekonstruktionsversuch einer angenommenen feldseitigen Torsicherung durch eine vorgelagerte Holzbrücke über den Wassergraben (Gelb = Rekonstruktion)
Werther Tor, Rekonstruktionsversuch einer angenommenen feldseitigen Torsicherung durch eine vorgelagerte Holzbrücke über den Wassergraben (Gelb = Rekonstruktion)
  1. ursprünglicher Abschluss durch Zinnenkränze,
  2. „Jülicher Halbschalen-Türme“,
  3. Fallgitter,
  4. Stadtseite,
  5. Feldseite,
  6. Abwurferker,
  7. die Holzbrücke und der Wassergraben sind als wahrscheinlich anzunehmen, die übrigen Angaben sind Annahmen.
  8. heutiger Dachaufsatz, 9 der Rekonstruktionsversuch von Toni Krahforst (1926?) mit Zugbrücke ist wegen zu flacher Zugketten technisch nicht wahrscheinlich.
Obere Darstellung: Rekonstruktionsversuch der Nordmauer mit dem Werther Tor und der Burg im Hintergrund (rote Linie= Rekonstruktion), Untere Darstellung: Rekonstruktionsversuch mit Wassergraben und Brücke vor dem Werther Tor
Obere Darstellung: Rekonstruktionsversuch der Nordmauer mit dem Werther Tor und der Burg im Hintergrund (rote Linie= Rekonstruktion),
Untere Darstellung: Rekonstruktionsversuch mit Wassergraben und Brücke vor dem Werther Tor
  1. angenommener Standort der Brücke, feldseitig,
  2. Wassergraben (Wasserversorgung aus einem nicht mehr sichtbaren Wasserlauf oberhalb der Stadtmauer im heutigen Windheckenbereich),
  3. Halbschalen-Türme,
  4. Zinnen,
  5. Niveau der Wassergrabensohle ca. 2m über der Erftsohle,
  6. Stützmauern am nord-östlichen Eckturm der Stadtmauer zur Erhöhung der Standsicherheit am Erftufer (heute noch sichtbar),
  7. Burgsilhouette,
  8. Erft.

Quellennachweis

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